Besonders durch den Einsatz von Hochdurchsatz-Methoden ("Omics"), wie Genomik, Transkriptomik, Proteomik oder Metagenomik werde in der Mikrobiologie mittlerweile gigantische Mengen an Daten erzeugt. Die Möglichkeiten, die diese Daten bieten, werden jedoch noch nicht voll ausgeschöpft. NFDI4Microbiota will dies ändern, indem es Zugang zu Daten, Analyseservices, Daten- und Metadatenstandards sowie Training anbietet. Das Konsortium will alle Mikrobiologen, z. B. aus den Bereichen Bakteriologie, Virologie und Parasitologie, mit entsprechenden Dienstleistungen unterstützen.

Ziele

NFDI4Microbiota möchte Mikrobiolog*innen in die Lage versetzen, ihre Daten in ein tiefes Verständnis mikrobieller Arten und deren Interaktion auf molekularer Ebene umzuwandeln.

Dies soll über verschiedene Schritte erreicht werden:

• Förderung der FAIR-Prinzipien, der offenen Wissenschaft und der reproduzierbaren Forschung
• Training
• Kooperation mit anderen NFDI Konsortien und Vernetzung der nationalen und internationalen mikrobiologischen Gemeinschaften
• Einführung professioneller Data Stewards
• Standardisierung von Daten, Datenverarbeitung und -analyse
• Erfassung umfangreicher Metadaten und Entwicklung von Abfragetools
• Bereitstellung von Infrastruktur und zentraler Informationsknotenpunkten
• Kontinuierliche Anpassung der angebotenen Lösungen
• Kultureller Wandel in der Forschungslandschaft zum Umgang und Teilen von Daten

Struktur

NFDI4Microbiota besteht aus 5 Arbeitsbereichen (Task areas)

• Task area 1: Community, network and training
• Task area 2: Standards and policies
• Task area 3: Services
• Task area 4: Technical Infrastructure
• Task area 5: Coordination & Communication

Die Sprecher des Konsortiums sind Konrad Förstner (ZB MED) und Alice McHardy (HZI), die gemeinsam das Board of Directors bilden.

Mitmachen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten sich an der Projektarbeit von NFDI4Microbiota zu beteiligen, zum Beispiel durch das Leiten eines Use Cases. Use Cases sind Forschungsprojekte, welche sowohl für Teilnehmende des Use Cases, als auch für NFDI4Microbiota von Nutzen sind in dem sie Beispiele für das Forschungsdatenmangement darstellen, in denen die FAIR-Prinzipien und Open Science Konzept angewandt werden. Die vom Konsortium bereitgestellte Maßnahmen sollen den Use Case-Beteiligten helfen, ihr Projekt zu verbessern. Im Gegenzug zeigen die Use Case-Projekte dem Konsortium, welche zusätzliche Maßnahmen hilfreich sind und dienen als Plattform für Feedback zur Verbesserung der bestehenden Maßnahmen.

Junge Wissenschaftler*innen können sich am Ambassador-Programm (Botschafter*innen) von NFDI4Microbiota beteiligen. Dies ermöglicht den Zugang zu intensiven Weiterbildungen und Möglichkeiten zum Netzwerken. Im Gegenzug sind die Ambassadors der Link von NFDI4Microbiota zu den Instituten und benennen, wie man der Forschungsgemeinschaft am besten helfen kann.

Darüber hinaus gibt es eine jährliche Ausschreibung zur flexiblen Finanzierung von Projekten (FlexFunds). Die Mittel können zum Beispiel für den Aufbau einer Infrastruktur oder für die Organisation von Schulungen verwendet werden. Die teilnehmende Einrichtung wird zum "Participant" an NFDI4Microbiota, weshalb sie eine Verpflichtungserklärung unterzeichnen muss.

Weitere Informationen finden sich auf der Webseite.