Daten publizieren
Viele Förderer erwarten eine Veröffentlichung erhobener Forschungsdaten. Dies kann u.a. in…
Barrierefreier Zugang zu Forschungsdaten
Open-Access-Publikationen werden zwar weiterhin differenziert und/oder vereinzelt skeptisch betrachtet, jedoch hat mittlerweile in vielen Fachdisziplinen ein Umdenken eingesetzt, welches auch bei wissenschaftlichen Zeitschriftenreihen und vielen Verlagen angekommen ist. Publizieren von Forschungsergebnissen in Online-Journalen ist in vielen Fachrichtungen eine akzeptierte und dem klassischen Druck gleichgestellte Möglichkeit, die darüber hinaus einige Vorteile bietet.
Eine Open-Access-Publikation erlaubt den Nutzerinnen und Nutzern einer wissenschaftlichen Publikation, das publizierte Dokument kostenlos zu lesen, herunterzuladen, zu speichern, es zu verlinken und zu drucken. Es darf also entgeltfrei genutzt werden. Open Access schließt auch die Zugänglichmachung von wissenschaftlichen Primär- und Metadaten, Quellentexten und digitalen Reproduktionen ein. Mit dem Anwachsen von qualitativen Forschungsdaten und der bereits fortgeschrittenen Digitalisierung bei Bibliotheken, Sammlungen und Museen wurden in den letzten Jahren sehr viele Forschungsdaten publiziert, die nun vermehrt als Open Access erschienen sind bzw. mit einer freien Lizenz versehen wurden. Diese Daten können also ohne Kontakt zum Urheber oder Datenproduzenten unter den angegebenen Lizenzbedingungen verwendet werden.
Die einem Aufsatz oder einer Monographie zugrundeliegenden Forschungsdaten werden allerdings nur sehr selten publiziert. Oft sind diese Daten für einen Druck ungeeignet. Aber auch im Web ist es noch lange keine Selbstverständlichkeit, aufgearbeitete Forschungsdaten zu veröffentlichen. Dies hat sicherlich mehrere Gründe. Die beiden oft herangezogenen Hauptargumente gegen eine Publikation von Forschungsdaten sind Datasharing-Ängste:[1]
Allerdings sollte, wie auch im klassischen Druck, eine (Nach-)Nutzung der Publikation klar geregelt und auch auf der Website transparent dargelegt sein. Es ist abzusehen, dass es in den nächsten Jahren zu einem allgemeinen Umdenken in der Wissenschaft und im Bereich der wissenschaftlichen Publikation kommen wird, so dass auch die Publikation von Forschungs(primär)daten entsprechend honoriert wird. Dies wird die akademische Welt maßgeblich prägen.[2]
Die von der University of Nottingham gehostete Suchmaschine SHERPA / JULIET informiert über Open-Access-Richtlinien für mehr als 100 Förderinstitutionen.
SHERPA/RoMEO hingegen ermöglicht das Durchsuchen der Open-Access-Publikationsrichtlinien von über 3000 Zeitschriften und Verlagen.
Hilfreich und informativ für alle Open-Access-Themen ist zudem die Plattform open-access.network.
Mit den Creative-Commons-Lizenzen lassen sich die Bedingungen der Nachnutzung von Forschungsbeiträgen jeglicher Art durch Dritte einfach und genau regeln. Weitere Informationen dazu finden Sie im Artikel Forschungsdaten veröffentlichen.
Die freie Verfügbar- und Nutzbarkeit von Daten im Web wird oft mit dem Begriff Open Data bezeichnet. Open Data ist zunächst ein recht allgemein gehaltener Begriff, der, wenn er in einem speziellen Zusammenhang verstanden werden soll, anders bezeichnet werden kann. Die Idee von offenen Daten ist es, dass durch die freie Nachnutzung eine größere Transparenz gegeben ist und mehr Zusammenarbeit entsteht. Dabei sind offene Daten ein Bestandteil der sogenannten Open-Science-Bewegung. Dazu zählen beispielsweise auch Open Source, Open Education, Open Government und das bereits erwähnte Open Access.
Als offene Daten werden Daten verstanden, die ohne jedwede Einschränkung zur freien Nutzung, Weiterverbreitung und freien Weiterverwendung zugänglich gemacht worden sind. Es handelt sich bei ihnen unter anderem um Lehrmaterial, Geodaten, Statistiken, Verkehrsinformationen, wissenschaftliche Publikationen, medizinische Forschungsergebnisse oder Hörfunk- und Fernsehsendungen. Um Daten als offene Daten zu kennzeichnen, können verschiedene Lizenzen verwendet werden. Daten mit Lizenzen, die die Nutzung der Daten einschränken, indem sie beispielsweise Veränderungen oder die kommerzielle Nutzung untersagen, gelten strenggenommen nicht als offene Daten, auch wenn solche Daten den wissenschaftlichen Austausch fördern.
Anders als bei Open Access liegt das Gewicht bei Open Data auf Informationen, die nicht in einer gebundenen Textform vorliegen. Insofern sind Open Access und Open Data zwei Bewegungen, die die freie Verfügbar- und Nutzbarkeit von bestimmten Informationen vorantreiben wollen. In Bewegungen wie Open Education und Open Government wird diese Unterscheidung nicht klar definiert. Daten und Texte werden unter dem Begriff Information subsumiert.
Bei Open Government Data handelt es sich ausschließlich um frei zugängliche Datenbestände der öffentlichen Verwaltung. Die Open-Government-Bewegung treibt die Öffnung der Regierung und Verwaltung gegenüber dem Bürger voran. Ziel ist es, die Arbeit transparent zu machen, was schließlich zu einer größeren Teilhabe der einzelnen Bürger und einer Zunahme des Gemeinsinns führen soll. Auf diese Weise erhofft man sich auch mehr Zusammenarbeit und Innovation. Von einer solchen Öffnung könnte die Wissenschaft profitieren, da der Zugang zu forschungsrelevanten Daten und Dokumenten kostenlos und einfach geregelt wäre, indem die zuständige Behörde oder Einrichtung, ihre Daten in offenen (und gängigen) Dateiformaten und mit offenen Lizenzen als Download zur Verfügung stellt.
In Deutschland ging 2013 GovData, das Datenportal des Bundesministerium des Innern für Bund, Länder und Gemeinden, online. Dort finden sich zahlreiche Daten und Dokumente aus der Verwaltung und Regierung, die als frei eingestuft worden sind. Auch in der Schweiz und Österreich gibt es vergleichbare Portale. Opendata.swiss ist das zentrale Portal für offene, also frei zugängliche Daten der Schweizer Behörden. Im Sinne der nationalen Sichtbarkeit und Transparenz soll data.gv.at als zentraler „Österreich“-Katalog die Metadaten der dezentralen Datenkataloge der Verwaltung in Österreich aufnehmen und abrufbar halten.