Das „Historische Datenzentrum Sachsen-Anhalt“ (Hist-Data) ist eine Dauereinrichtung für Forschungsdatenmanagement und die Aufbereitung digitaler geisteswissenschaftlicher Daten im Bundesland Sachsen-Anhalt und an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Es betreibt in Kooperation mit der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt ein Datenrepositorium. Im Verbund historisch arbeitender Disziplinen ist es Teil eines national und international verknüpften Netzwerkes von Diensten und Services zur langfristigen Datensicherung und -nutzung. Hist-Data engagiert sich als Co-Applicant im Netzwerk NFDI4Memory.

Hist-Data unterstützt Forschende, um eigene Daten passfähig zu modellieren und auszuwerten sowie den Anforderungen des Forschungsdatenmanagements insgesamt gerecht zu werden. Dazu gehört die beratende Begleitung des gesamten Life-Cycle des Datenmanagements, angefangen von der Datenproduktion, der Dokumentation, der Analyse bis zur Evaluation, Publikation, Langzeitarchivierung und schließlich der Nachnutzung von Daten. Dabei unterstützt das Datenzentrum vor allem den Prozess der Datenentstehung und Publikation, indem Verfahren der Datenkuration, Erschließung, Anreicherung und Qualitätskontrolle begleitet werden. Regelmäßig werden Lehrveranstaltungen, Schulungen und Beratungen angeboten (Data Literacy), die verschiedene Communities von den Bürgerwissenschaften bis zum internationalen Forschungsprojekt ansprechen.

Das Zentrum ist in dieser Hinsicht vor allem auf geisteswissenschaftliche Daten spezialisiert, etwa auf individualspezifische Mikro- und Makrodaten zur Analyse von Lebensverläufen, Erwerbsbiografien und Biografien. Spezifische Erfahrungen hat das Datenzentrum mit der Aufbereitung von genealogischen Massendaten, seriellen Verzeichnissen, Ton-Interviews und Oral History-Dokumenten bzw. digitalen Karten gesammelt. Daten werden bedarfsorientiert gemäß international anerkannter Standards aufbereitet, archiviert und - unter Beachtung datenschutz- und urheberrechtlicher Bedingungen - der wissenschaftlich interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Grad der Aufbereitung hängt von der Art und Qualität der Studie, vereinbarten Services sowie von der Bewertung ab.

Das Datenzentrum entwickelt selbst Normdaten im Bereich der Geschichtswissenschaft und stellt mit der Ontologie der historischen, deutschsprachigen Amts- und Berufsbezeichnungen ein Werkzeug zur Lemmatisierung, Normalisierung und Klassifizierung historischer Tätigkeitsbegriffe zur Verfügung.