FAIRe Daten
Die FAIR-Prinzipien sind Kernbausteine des Forschungsdatenmanagements. FAIRe Daten sind Findable,…
Daten für die Archivierung auswählen und bewerten
Forschungsdaten sollen im Rahmen der guten wissenschaftlichen Praxis für bis zu 10 Jahre aufbewahrt werden. Immer mehr Drittmittelgeber erwarten zudem Angaben, wo die erhobenen Daten gesichert werden. Dennoch ist es weder technisch noch ökonomisch möglich alle Daten, die während eines Forschungsprojektes erhoben wurden, aufzubewahren. Vertreterinnen und Vertreter von Infrastruktureinrichtungen stehen aufgrund von knapper werdenden Ressourcen vor der Wahl, welche Forschungsdaten in welcher Form archiviert werden sollen. Auch Forschungsdaten-Repositorien befinden sich zunehmend in diesem Dilemma. Folglich ist es für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler notwendig nach Abschluss des Projektes eine Datenbewertung vorzunehmen, die die Grundlage für eine Entscheidung darüber bildet, welche Daten archiviert werden sollen oder müssen.
Solch eine objektive Datenevaluierung richtet sich nach folgenden Kriterien:
Im Allgemeinen hängt die Entscheidung darüber, was beibehalten werden muss, von den Prioritäten des Datenschöpfers ab, d. h. wie wertvoll sind die Daten für eine Weiterverwendung/Nachnutzung unter Berücksichtigung der Kosten zur Vorbereitung einer langfristigen Nutzung.[1]
Sind die Daten ‚gut‘ genug? Sprich: gibt es genügend Informationen über die Daten wie z. B. ein DMP auf neuestem Stand: Was beschreiben diese Daten, wie und warum wurden sie aufgenommen, wie wurden die Daten bearbeitet. Daraus leitet sich die Qualität der Daten und deren Nachnutzbarkeit ab.
Diese Entscheidung muss aber auch den rechtlichen, regulatorischen oder politischen Compliance-Fragen Rechnung tragen. Dies hängt vor allem davon ab, ob und zu welchen Bedingungen die Daten öffentlich zugänglich sein können oder der Zugang beschränkt werden muss.
Mit Hilfe einer Bewertungsliste, die die potenziellen Wiederverwendungszwecke und die damit verbundenen Maßnahmen zur Datenvorbereitung zwecks Datenhinterlegung zusammenfasst (oder auch die Rechtfertigung, diese nicht zu behalten), können nicht nur die anfallenden Kosten ermittelt werden, sondern es kann auch entschieden werden, ob eine externe Beratung notwendig ist, z. B. wie mit Budget-Defiziten umgegangen werden kann/soll. Eine Anleitung dazu findet sich auf den Seiten des DCC.