Repositorien
Repositorien sind Speicherorte zur Publikation digitaler Objekte. Verschiedenste Arten von…
Kosten vorausdenken und einplanen
E. Böker / CC BY 4.0
Datenmanagement ist schon für die Einhaltung der Regeln guter wissenschaftlicher Praxis erforderlich[1], kann aber auch darüber hinaus notwendig sein. Kosten können anfallen, wenn besondere Maßnahmen ergriffen werden, um bspw. eine bessere Sicherung oder Nachnutzbarkeit von Daten zu gewährleisten. Ein etwaiger Einsatz besonderer Werkzeuge zur Erstellung der Dokumentation oder die Entwicklung eines Repositoriums oder einer virtuellen Forschungsumgebung verursacht Mehrkosten, die in Förderanträgen benannt und geplant werden können. [2]
Eine konkrete Unterstützung bei der Planung und Berechnung bekommen Sie bei der Forschungsförderungseinrichtung Ihrer Einrichtung, dieser Artikel liefert Ihnen einen Überblick, was Sie bei der Budgetplanung beachten sollten.
Zur Beurteilung der Kosten sollten verschiedene Kostentypen mitbedacht werden:
Zur eigentlichen Bestimmung der Kosten der Bewahrung digitaler Daten haben sich zwei mehrphasige Projekte Modelle und Fallstudien entwickelt: das Keeping Research Data Safe (KRDS) und das LIFE-Projekt.[3] In beiden Fällen orientieren sich die Berechnungsgrundlagen am DCC Curation Lifecycle Model. Eine Kostenplanung kann eine Abschätzung der Kosten – orientiert an den einzelnen Phasen – durchführen. Im KRDS-Modell gliedern sich die Kostenkategorien grob in drei Phasen:[4]
Vorarchiv-Phase: Hier fallen neben den Kosten für die Schaffung der Daten auch jene für Beratung, Schulung und die Planung des Datenmanagements selbst an.
Archiv-Phase: Die wesentlichen Kostenkategorien in diesem Abschnitt betreffen die einzelnen Lebenszyklusphasen, die in dem Modell dieses Leitfadens von Auswahl und Bewertung bis Zugriff und Nutzung reichen. Zusätzlich werden insbesondere Innovationskosten für die Entwicklung von neuen Werkzeugen, Standards etc. darunter verbucht.
Phasenübergreifende Unterstützungsdienste: Kosten für die Verwaltung aller Aktivitäten, der allgemeinen IT-Basisinfrastruktur und der Aufwände für benötigte Räume und Gebäude.
Die meisten Kosten fallen bei der Datenakquisition und -erfassung an. Fallstudien konnten zeigen, dass die Kosten der Archivierung und Erhaltungsaktivitäten konsequent einen sehr geringen Anteil der Gesamtkosten bilden und deutlich niedriger ausfallen als die Anschaffungs- und Erhaltungskosten oder Access-Aktivitäten:[5]
Outreach/Acquisition/Ingest | Archival Storage and Preservation | Access |
---|---|---|
c. 55% | c. 15% | c. 31% |
Es zeigt sich hier, dass der Trend zu relativ hohen Erhaltungskosten für Datensammlungen aus früheren Jahren im Laufe der Zeit abgenommen hat.
Mehr über die direkten und indirekten Vorteile des FDM und der Datenarchivierung werden auch vom Projekt Keeping Research Data Safe aufgelistet.
Bei frühzeitiger Planung können aus den anfallenden Kosten für FDM auch Produktivitätsgewinne gezogen werden. Von der Möglichkeit für FDM in Förderanträgen zusätzliche Mittel zu beantragen, sollte nach Möglichkeit Gebrauch gemacht werden, um nicht im Nachhinein von ungedeckten Kosten überrascht zu werden. Außerdem werden Folgeanträge oder Projektverlängerungen in Zukunft noch stärker von der FDM-Vorarbeit abhängig sein, denn FDM gewinnt für die Fördergeber zunehmend an Bedeutung.