European Open Science Cloud soll zur größten wissenschaftlichen Datensammlung ausgebaut werden

Verschiedene europäische Institutionen und zahlreiche Entscheidungsträger haben sich auf dem European Open Science Cloud Summit am 12. Juni 2017 in Brüssel darauf geeinigt, die European Open Science Cloud bis zum Jahr 2020 zur weltweit größten Sammlung wissenschaftlicher Daten auszubauen. Nun müssen noch die konkrete Umsetzung un Finanzierungsfragen geklärt werden.

Der Gedanke hinter dem Projekt der European Open Science Cloud ist es, wissenschaftlichen Nutzern über einen einzigen Log-In Zugang zu Forschungsdaten, welche Unter Nutzung von öffentlichen Geldern erhoben wurden, zu ermöglichen.

Laut Professor Iain Mattaj, Leiter des European Molecular Biology Laboratory in Heidelberg, würde ein solcher cloud-basierter Dienst solche interdisziplinären Kollaborationen erleichtern, die beispielsweise schon für ein tieferes Verständnis von globalen Klimadaten und dem menschlichen Genom unerlässlich waren.

Carlos Moedas, Europäischer Kommissar für Forschungs, Wissenschaft und Innovation, beschreibt die European Open Science Cloud als zentrale Anlaufstelle für die Bündelung von wissenschaftlichen Beobachtungen und als europäisches wissenschaftliches Gemeingut. Die Plattform könnte so dazu beitragen, Forschungsduplikation zu vermeiden und selbst kleinen Forschungsgruppen Zugang zu großen Datenbeständen zu verschaffen.


Weitere Schritte

Kommissar Moedas kündigte an, dass die EU selbst in den nächsten zwei Jahren über 200 Millionen Euro in die Koordination des Vorhabens investieren werde:

"Wir möchten unser Versprechen finanziell stützen und die  European Open Science Cloud bis 2020 zum Laufen bringen. Die Wissenschaft ist den Beschränkungen der vorhandenen Technik längst entwachsen. Sie braucht dieses Internet der Forschungsdaten um vorangehen zu können."

Neben der Unterstützung durch die Europäische Kommission, bereiten Freiwillige in Absprache mit den EU-Mitgliedsstaaten eine gemeinsame Absichtserklärung vor, welche eine strukturierte offene Strategie für das gemeinsame Abarbeiten der kommenden Aufgaben enthalten wird.

Die Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung in der Schweiz und in den Niederlanden haben sich bereit erklärt, Informationen dazu zur Verfügung zu stellen, wie hochgeladene Forschungsdaten weltweit verfügbar gemacht werden können während weitere Teilnehmer ihre Expertise im Ausetzen von grenz- und disziplinübergreifenden Datenaustausch-Plattformen einbringen werden.

In Kürze will die Europäische Kommission einen Plan für die Realisierung der European Open Science Cloud bis Ende diesen Jahres vorstellen, welcher eine Strategie zu Steuerung und Finanzierung des Projekts enthalten wird.

Des weiteren soll ein eigens eingerichtetes Steuerungsgremium die Implementation der European Open Science Cloud bis zum Jahr 2020 überwachen und begleiten.