Spacialist

Eine virtuelle Forschungsumgebung für die Spatial ‌Humanities

Das Ziel von Spacialist war es, für die raum- und objektorientierten Wissenschaften ein Werkzeug zur Verfügung zu stellen, das die standardisierte Erfassung und Analyse sowie eine langfristige Archivierung und Nachnutzbarkeit der Forschungsdaten erlaubt. Ein hoher Standardisierungsgrad sowie eine nachhaltige Vorhaltung der Informationen sind gerade im Bereich der Geisteswissenschaften aufgrund der Unwiederbringlichkeit der Daten von besonderer Bedeutung.

Spacialist wurde als modulare erweiterbare Anwendungsplattform implementiert, die für jedes Forschungsprojekt als separate Instanz installiert und angepasst werden kann. Die Anwendungsplattform basiert auf einem Metamodell, das Objekte und deren Eigenschaften und Beziehungen projektspezifisch definierbar macht. Für die Benennung von Objekten und deren Eigenschaften im Datenmodell bietet Spacialist das Erstellen von kontrollierten mehrsprachigen Vokabularen (Thesauri) nach dem XML-basierten W3C-Standard Simple Knowledge Organization System (SKOS). Die Bearbeitung des Projektthesaurus erfolgt mittels des dafür entwickelten Werkzeugs „ThesauRex“.

Die Kernfunktionalität von Spacialist besteht aus

  1. einer hierarchischen Datenorganisation,
  2. der Möglichkeit, die Datenobjekte mit anpassbaren Bearbeitungsmasken zu erfassen und kollaborativ zu bearbeiten, sowie
  3. aus interaktiven Karten, auf denen Datenobjekte geografisch verortet werden können.

Erweiterungsmodule bieten je nach Bedarf zusätzliche Funktionalität, wie beispielsweise Datenanalyse, Literaturverwaltung, Dateiverwaltung und -betrachtung oder ein Geografisches Informationssystem.

Spacialist basiert auf einem rollenbasierten Berechtigungsmodell, das auf die Anforderungen jedes Forschungsprojekts zugeschnitten werden kann. Für die Verwendung der Spacialist-Software ist lediglich ein Web-Browser nötig.

Poster von den E-Science-Tagen 2019
Poster von den E-Science-Tagen 2019

Projektpartner

Universität Tübingen (Koordination und Softwareentwicklung):
Digital Humanities Center (ehem. eScience-Center)

Fachbereich Informatik, Arbeitsbereich Informationsdienste

Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters, Abt. für Jüngere Urgeschichte und Frühgeschichte


Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg


Universität Göttingen:
Archäologisches Institut

Laufzeit

01.05.2016 – 31.12.2018