Re-Shaping Nature - Wie aus Forschungsdaten Kunstobjekte werden
Ein Projekt zur Nachnutzung von Forschungsdaten des Exzellenzclusters Centre for the Advanced Study of Collective Behaviour (CASCB) der Universität Konstanz und der Merz Akademie, Hochschule für Gestaltung, Kunst und Medien.
Die Nachnutzung von Forschungsdaten ist ein essentieller Schritt im Forschungsdatenlebenszyklus. Bekanntlich sollte bei jedem neuen Projekt ermittelt werden, ob Daten zur Verfügung stehen, ehe diese gegen Projektende zur Nachnutzung und zur Überprüfung bereitgestellt werden. Meist geht es dabei um Nachnutzung oder Überprüfung im Rahmen der eigenen Disziplin oder benachbarter Fächer.
Doch haben Sie schon einmal überlegt, wie aus Forschungsdaten Kunstobjekte werden können? Und worin liegt dabei der Mehrwert?
Diesen Ansatz der Nachnutzung von Daten verfolgte das Projekt Re-Shaping Nature des Exzellenzclusters CASCB unter Beteiligung des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie und der Merz Akademie. In einem semesterlangen Kurs haben acht Studierende im Dialog mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Forschungsdaten einen artistischen Twist gegeben – und damit Forschungsdaten auf ganz eigene Weise visualisiert.
Die Idee des Kurses ist es, junge Studenten aus Kunst und Design mit Forschenden und Forschung in Kontakt zu bringen. CASCB-Mitglied Hemal Naik hat das Projekt gemeinsam mit Mario Doulis und Jörg Frohnmayer von der Merz Akademie initiiert. Der Forschende sagt: „Für mich sind Kunst und Wissenschaft zwei Seiten derselben Medaille. Künstler und Wissenschaftler können viel von den Perspektiven und Methoden des jeweils anderen lernen. Daher wollten wir eine Plattform schaffen, auf der beide miteinander interagieren und zusammenarbeiten können.“
Entstanden sind nach mehreren Austauschtreffen sieben Kunstexponate, die im Mai 2022 an der Universität Konstanz ausgestellt werden – doch bereits jetzt online zu sehen sind. Zu den Ergebnissen zählen:
- Eine Fledermaus-VR-Installation, mit der man das Echolot von Fledermäusen nachempfinden kann.
- Eine interaktive Installation zu Fisch- und Vogelschwärmen.
- Die Reise eines Storches vom Bodensee nach Mauretanien in einem animierten Poster.
- Vier Exponate vom Booklet bis zur VR Installation zu Winkerkrabben. Im Fokus steht dabei das Winken – eine Geste der Tiere für das Werben um Weibchen in der Paarungszeit.
Diese Initiative half sowohl Forschenden als auch Kunststudenten, neue Perspektive zu erkunden und ihrer eigenen Arbeit eine neue Note zu geben.
Weitere Informationen, Bilder, Videos und Beschreibungen der Ergebnisse finden Sie auf den Seiten des Exzellenzclusters Centre for the Advanced Study of Collective Behaviour und der Merz Akademie.
Text und Kontakt: Dr. Elisabeth Böker